deutscher Textilindustrieller; baute nach dem Zweiten Weltkrieg eine Firma für Herrenoberbekleidung auf, später auch eigene Läden; Preisbrecher als Hersteller von Standard-Kleidung; sein Unternehmen wurde Anfang der 80er Jahre liquidiert
* 21. Mai 1911 Mönchengladbach
† 4. Januar 1986 Pongau bei Salzburg (Österreich)
Wirken
Alfons Müller war der Sohn eines Mönchengladbacher Hosenfabrikanten. Dem Beispiel seines Vaters folgend gründete er bereits 1931 als Zwanzigjähriger in Mönchengladbach mit 900 Mark Betriebskapital seine erste eigene Firma, in der er besonders billige schwarze Herrenhosen anfertigte und zwei Jahre später bereits 300 Arbeiter und Angestellte beschäftigte. Der Zweite Weltkrieg, den M. als Soldat (zuletzt Unteroffizier) mitmachte, unterbrach dann allerdings seine Unternehmerkarriere.
Nach dem Krieg war er kurze Zeit als Dolmetscher tätig, begann dann aber im bergischen Wipperfürth (den Ortsnamen gab er später seinem Familiennamen bei) mit sieben Arbeitskräften und drei Nähmaschinen erneut mit der Hosenfabrikation. Am Tag der Währungsreform beschäftigte er 1948 bereits 400 Personen, die nunmehr auch Herrenanzüge und Mäntel herstellten. Bekannt wurde er vor allem als Textil-Preisbrecher durch billige Standard-Kleidung solider Qualität. Seine unternehmerischen Erfolge basierten auf Großeinkauf, Massenanfertigung mit eigenen Spinnereien und Webereien und Rationalisierung bis ins Kleinste. Der Verkaufsboykott, den der Einzelhandelsverband 1950 gegen ihn verhängte, führte dazu, daß er sich eine eigene Vertriebsorganisation (Direktverkauf ...